Summer
Summer sets sail,
sun and sunshine prevail.
Harbour good-bye,
gold ‘s in the sky.
Breezes blow well,
spinnakers swell -
every wind‘s friend am I.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Föhnstimmung
In der Silberschmiede
des Windes
schmilzt der See
und glänzt sich aus.
Da glänze ich wortlos
mich ein.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Foehn Mood
This is what happens many a day.
At a sudden it's warm
in a very strange way.
The air is clear.
The mountains seem near.
The lake shines like a melting pot.
Glittering shivering burning hot.
A prince and a princess.
An access. An excess.
From long ago and recently told.
Love is madness.
A fancy. A frenzy.
Water is silver and gold.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Delfine
Glänzend begleiten
die hellen Gesellen
das Schiff. Sie schnellen
heiter spielend über die Wellen,
lächelnd und arglos
im Wasser und Raum.
Wir lieben sie wie kleine Kinder.
Sie leben unseren Traum.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Kleine Gedichte - Große Gefühle
Auf diesem Lesezeichen fehlt eine wichtige Zeile:
„Ein Mensch, der sein Herz an Tiere hängt.“
......
Ich sah dich traurig und allein
an deiner Ecke stehen.
Nach beiden Seiten konntest du noch gehen.
Da bat ich dich.
Und lockte dich mit einem Schälchen Milch.
Da strichst du mir ums Bein
und sahst mich an mit großen Augen,
die in der Nacht viel besser sehen.
Du brauchst mich für den Tag.
Ich brauch dich für die Nacht.
Da liegst du dann, nachdem du weit und fremd gezogen,
in meiner Beine Beuge. Dein Bild in meinem Herz.
Gisela Munz- Schmidt
Aus: Gedichte gegen Gewalt
Unsere Katze
Elegant und biegsam.
Schön und schmiegsam.
Sanfte Augen, Seidenfell.
Zärtlich, schmeichelnd, schnell.
Und ich tappe in die Kindchenschemafalle.
Spitze Zähne, scharfe Kralle.
Ein kleines Raubtier wohnt in unserem Haus.
Aus
die Maus.
Gisela Munz-Schmidt
Kein Leben ohne Katzentier
Baum hinauf und
Baum hinunter,
manchmal schläfrig,
meistens munter,
mal ist er lieb,
mal ist er wild
und häufig führt er was im Schild,
mal ein Raubtier,
mal lammfromm:
Kater Tom.
Gisela Munz-Schmidt
Die Sonne
Ein großer Feuerball
im kalten All,
das Leitgestirn, die Sonne.
Brand, Hitze, Feuersbrunst,
doch Leben auch und Wonne.
Nur durch den Sonnenstern
wächst jeder Samen, jeder Keim und jeder Kern.
Ich bin mitnichten
der erste Mensch, der sie verehrt
und bittet um die Gunst,
dass sie uns scheint
und wiederkehrt.
Überall gibt es Geschichten und Sagen.
Die Göttin! Ein Gott in einer Barke oder einem Wagen,
der in einem hohen Bogen,
von Pferden oder Drachen fortgezogen,
über unseren Himmel fährt.
Aufgestiegen, hinabgesunken,
in warmen Strahlen und glühenden, glänzenden Funken.
Und auch in mir
ist das Sonnengeflecht
und in dir...
Gisela Munz- Schmidt
Eine Rosenblüte
Sie rührt mich und macht mich betroffen:
So zart. So weiß. So offen.
Liebte ich nicht so wie sie?
Glich ich nicht auch einem Kind?
Erinnerung wiegt sich im Wind.
Wehmut vermischt sich mit Hoffen.
Gisela Munz- Schmidt
Weich und Weiß
Ich streichle weißen Sand
wie weiche Haut.
Es streichelt weicher Wind
die weiße Wolke.
Die Wellen streicheln sanft
das Land.
Das Land hält still
wie eine weiche weiße Hand
und wie die Wolke.
Gisela Munz-Schmidt
Weiße Orchidee
Rispen
sich entfaltender Blüten,
so wie jeder Tag
entsteht aus der Nacht...
Gisela Munz-Schmidt
Weiher und Schwan
Am Morgen liegt der Weiher
im Walde wach
und hängt dem Weinen und dem Greinen
der sieben Winde nach.
Es putzen sich die Enten,
Fasane stehn am Teich,
vom Walde schreit ein Käuzchen,
dem Weiher scheint es gleich.
Er wartet auf den Schwan.
Der Schwan ist sein Geselle.
Sein aufgeblähter Flügelrand
ist fein und weich und weiß
wie auch des Weihers Welle.
GISELA Munz-Schmidt
Weiß. Kristall. Eis.
Warum habe ich denn eigentlich keine Kristallkugel ?
Gar nicht neugierig, was die Zukunft so bringen könnte?
Ob Plan A sich verwirklicht, Plan B gebraucht oder Planlosigkeit nötig wird?
Vielleicht habe ich einfach Vertrauen.
Ein Tag lehrt den anderen.
Dies diem docet.
Notfalls habe ich natürlich meine kleine Meditationskugel…
Möwen
Sie besetzen jeden Pfahl,
ohne ihn je zu besitzen.
Anderes Recht gilt über dem See.
Fangen, flirren,
füttern, fliegen,
flattern, flitzen.
Gisela Munz-Schmidt
Vor dem Wort war der Klang, war der Urlaut, Wohllaut, war Gesang, war das Schwirren, Surren, Sirren und das Klirren, war das Summen, Knarren, Knarzen und das Brummen, war das Schnarren, Rauschen, Raunen und das Murmeln, war das Dröhnen und das Stöhnen und das Brausen, war das Weinen und das Heulen und das Greinen, war das Juchzen und das Schluchzen, war das Fiepsen und das Piepsen, war das Knistern und das Zischen, war der Rhythmus und die Stimme und der Takt, war der Schlag, der treibt und packt, war das Klagen einer Flöte, war das Rufen eines Hornes, war das Cymbal, war der Schall.
War das Wispern, Lispeln, Flüstern, war das Stampfen, Pfeifen und das Klopfen, war das Pochen und das Wirbeln, war das Zupfen und das Streichen, war das Quietschen und das Wimmern und das Rasseln, war das Grölen und das Nölen, war das Säuseln und das Prasseln, war das Schnurren und das Knurren, war das Trillern und das Tirilieren, war der Knall und der Prall, war das Rütteln und das Stoßen, war das Schütteln und das Hämmern, war das Gurren, Gellen, Jammern und das Jaulen, war der erste Schrei:
Und nichts ist vorbei. Wir erinnern's noch, in unseren Knochen und in unseren Poren, wissen alles, nichts ging unterwegs verloren, und wir spüren's in den Adern und in den Membranen, da tönt uns noch die Trommel unserer Ahnen, und wir fühlen es tief unter unserer Haut - Klänge sind uns urvertraut.