Eine Insel, hoch geehrt,
Augia, all ihrer Ehren wert.
Reichenau
Die ganze Insel
ein großer Garten.
Doch ich suche immer bloß
das Klostergärtle
an der alten Mauer
mit den Minze
und der Eberraute
und der Weinraute
und der schönen gallischen Ros‘.
Gisela Munz-Schmidt
Walafrid Strabo, der seit 825 Mönch des Benediktinerklosters auf der Reichenau war, beschrieb die Rose Anno 827 so:
…Flor ihrer purpurnen Blüte,
die allen Schmuck der Gewächse
Alsbald an Kraft und Duft, wie man sagt, so weit überstrahlte,
Dass man mit Recht als die Blume der Blumen sie hält und erkläret.
Natürlich hat Walafrid lateinisch geschrieben:
Nun fehlt noch ein Bild einer gallischen Ros: Meine schöne Tuscany Superb gehört auch zur Familie!
Übrigens wird der Klostergarten für das Jubiläumsjahr 2024 neu und groß angelegt, und hoffentlich vergessen die Gartengestalter die Rose nicht!
Auf Kommando drücken,rücken,
in Vierergruppen
schieben, wuppen,
hoch das kranzgeschmückte Holz!
Der Zimmerergilde ganzer Stolz!
Unser Applaus ist euer Lohn,
und die Erquickung wartet schon.
Das Brauchtum weiht den Maien ein,
begleitet vom Musikverein.
Gisela Munz-Schmidt
Aquarell von Sibylle Buderath Aus dem Lyrikbildband Wege zum See, Verlag Stadler Konstanz
Frühling am See
Der Frühling kam fast über Nacht,
vertraut, ersehnt,
und schaut und lehnt
am Wiesenrand,
am Gartentor,
und alles steht in vollem Flor
und blüht in heller Pracht.
Die Welt kommt mir verändert vor,
verwandelt See und Land.
Der Frühling ist ein Zauberer.
Er herrscht mit leichter Hand.
Gisela Munz-Schmidt
Aus dem Lyrikbildband Wege zum See
Aquarell von Sibylle Buderath Veilchen 2016 16×20 cm
Frühlingsblumen blühen
Die Tage werden wärmer.
Aus Tieren und aus Menschen werden Schwärmer.
Himmelsschlüssel auf den Wiesen,
Tuffs und Horste roter Tulpen,
die in allen Gärten sprießen,
bunte Primeln, Osterglocken,
wie ins Weite, Freie sie Dich locken,
an geheim gehaltenen Stellen
blühen weiche Küchenschellen,
Mauern blauer Blütenkissen,
Beete gelber Prachtnarzissen,
Veilchen heben´ s Köpfchen aus den Grasverstecken,
und wie selbst die kleinsten Gänseblümchen
sich dem Licht zustrecken,
wie sie glühen und wie sie sich recken -
Die Tage werden länger.
Aus Tieren und aus Menschen werden Sänger.
Gisela Munz-Schmidt
Aus dem Lyrikbildband Blumen am Weg, Verlag Stadler Konstanz
„Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, dann ist Frühling.“ Deutsches Sprichwort
“When you can tread on nine daisies at once, spring has come.“
English Proverb
Aquarell von Sibylle Buderath Aus dem Lyrikbildband Blumen am Weg, Verlag Stadler Konstanz
Gänseblümchen
Erinnere dich:
Die Welt war voller Schnee.
Aber alles
weggeschmolzen,
fortgeweht
und aufgetaut
und nun sehen wir,
entzückend und vertraut,
diese
süßen kleinen Augensternchen
auf der grünen Wiese.
Gisela Munz-Schmidt
Willst du dich am Ganzen erquicken,
so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.
Johann Wolfgang von Goethe
Man sollte alle Tage ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn es möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.
Johann Wolfgang von Goethe
Macht die Liebe, die Kunst jegliches Kleine doch groß.
Die Haltnau bei Meersburg Aquarell von Sibylle Buderath
Wendelgard von Halten
Die Haltnau-Sage erzählt uns genau
die Geschichte einer besonderen Frau.
Schlechtes und Gutes, Fluch und Segen
tat das Schicksal ihr in die Wiege legen.
Doch was es ihr auch hat gebracht,
sie hat das Beste daraus gemacht.
Erbin war sie von großem Besitz
direkt am See - und Mutterwitz
und ein klarer Verstand,
eine liebe Art, eine offene Hand,
das alles sprach man gern ihr zu.
Aber anderes ließ ihr keine Ruh:
Sie trug einen Höcker auf dem Rücken,
konnte schlecht gehen und kaum sich bücken,
war überdies auch im Gesicht
wahrhaftig eine Schönheit nicht.
Sie hatte ein Schnäuzlein wie das eines Schweines,
ein Rüsselchen eben, wenn auch ein kleines.
Je älter sie wurde, je mehr offenbar
warn die Mängel, und sie ihrer gewahr.
Es ließ auch das Höhnen und Spotten nicht nach.
So seufzte sie häufig:“O weh und o ach!“
und weinte in ihr Schüsselchen:
„Keiner gibt mir ein Küsselchen!“
Oft hat sie darüber nachgedacht,
die Tränen getrocknet: „Es wär doch gelacht,
wenn alles, selbst wenn ich mich schäme,
nicht doch ein glückliches Ende nähme!
Schließlich hinterlasse ich, wenn ich sterbe,
ein beachtlich großes Erbe!“
Also schritt sie energisch zur Tat
und ließ kommen den Meersburger Rat,
dem sie die Sache zur Sprache brachte
und ausgeklügelt den Vorschlag machte:
Bis an ihr seliges Ende sollte
einer der Räte, so wie sie es wollte,
jeden Sonntag, nach dem Morgenkuchen,
zur Gesellschaft sie besuchen,
sie würden ausfahren und dinieren,
ubd danach noch gut soupieren,
und zum Abschied gäb‘s als Dank ein Küsselchen
auf das Wendelgardsche Rüsselchen.
So hätte sie wenigstens wöchentlich eben
eine schöne Freude und etwas vom Leben.
Und wenn ihr Gott dann die Lider schließe
erbe Meersburg alles, Weinberg und Wiese.
Aber der Rat tat sich gerieren,
die Räte sich genieren und zieren,
und sie gaben hochnäsig abschlägig Bescheid
und sagten nicht einmal: „Es tut uns leid.“
Jungfer Wendelgard ließ sich‘s nicht verdrießen
und kam zu folgendem Beschließen:
Wenn der Nachbar gar nicht will zur Linken,
werde ich über den Bodensee winken,
vielleicht geht Konstanz den Handel ein
und will der Haltnau Besitzer sein?
Sie trug ihr Erbe Konstanz an,
und die Räte, Mann um Mann,
kamen , ohne zu murren oder zu fluchen,
tapfer zum sonntäglichen Besuchen.
Sie standen pflichtschuldig durch das Programm,
und als dieses jeweils zu Ende kam,
gab‘s noch zum Schluss auf‘s Rüsselchen
ein beherztes Küsselchen.
So ging es Woche um Woche, Jahr um Jahr,
und als Wendelgard betagt gestorben war,
fielen Wiese und Weinberg und Ross und Kuh,
fiel alles den wackeren Konstanzern zu.
Konstanz hat Mitleid und Weitblick bewiesen,
und wir können die Haltnau noch heute genießen.
Gisela Munz-Schmidt
Quellen: Gedenktafel am Weingut Haltnau und Theodor Lachmann, Sagen und Bräuche am Überlinger See, Weißenhorn, 1972
Summer
Summer sets sail,
sun and sunshine prevail.
Harbour good-bye,
gold ‘s in the sky.
Breezes blow well,
spinnakers swell -
every wind‘s friend am I.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Sibylle Buderath Abendstimmung mit Booten vor der Insel Reichenau Aquarell 2020
Föhnstimmung
In der Silberschmiede
des Windes
schmilzt der See
und glänzt sich aus.
Da glänze ich wortlos
mich ein.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Foehn Mood
This is what happens many a day.
At a sudden it's warm
in a very strange way.
The air is clear.
The mountains seem near.
The lake shines like a melting pot.
Glittering shivering burning hot.
A prince and a princess.
An access. An excess.
From long ago and recently told.
Love is madness.
A fancy. A frenzy.
Water is silver and gold.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Möwen
Sie besetzen jeden Pfahl,
ohne ihn je zu besitzen.
Anderes Recht gilt über dem See.
Fangen, flirren,
füttern, fliegen,
flattern, flitzen.
Gisela Munz-Schmidt
Frühling auf der Mainau Aquarell von Sibylle Buderath
Mainau
Bäume, mächtig,
alt und stark,
Blumen, prächtig
im weiten Park,
Beete von Blüten,
von blauen und roten,
Exoten
wie Boten,
barocke Räume,
Tulpen, Dahlien, Rosenträume,
Brunnen, die sich am Wege ergießen,
bunte Pflanzen an Hängen, in Wiesen,
Gewächse, welche gedeihen und sprießen,
Farben, die ineinanderfließen:
Kommen. Bleiben. Genießen.
Gisela Munz- Schmidt
Aus: Wege zum See
Sommertag auf der Mainau Aquarell von Sibylle Buderath
The Island of Mainau
An island that holds
very special treasures,
full of blooms and of butterflies,
full of wonders and pleasures.
The tulips in spring,
in summer the roses,
beautiful dahlias late in fall.
The charms of nature this island exposes.
Full of trees and fine flowers,
and I do love them all.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
An die Insel Mainau habe ich viele persönliche Erinnerungen – an Besuche allein, mit Familie oder mit Freundinnen und Freunden.
In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder ein, wie sich Sibylle Buderath und ich auf unser Buch „Rosen am Weg“ vorbereiteten. Sibylle wollte ihre Rosenaquarelle „en plein air“ malen, wurde aber immer wieder von neugierigen Menschen gestört, die ihr über die Schulter blicken wollten. So zogen wir zu zweit los, sie verschwand hinter die Rosenbüsche mit ihrer Staffelei, fand Motive zum Malen, und ich stand vorne als Wächterin am Weg und ließ mich durch Beobachtungen und Einsaugen der rosealen Atmosphäre inspirieren, konnte so die Leute ablenken, und wenn Sibylle fertig war, gingen wir zusammen ins Café und schauten und besprachen, welche Bilder und welche Texte zusammenpassen könnten.
Hier drei Beispiele aus unserem Lyrikbildband ROSEN AM WEG:
Aquarell von Sibylle Buderath
Gedicht von Gisela Munz- Schmidt
Aquarell von Sibylle Buderath
Gedicht von Gisela Munz-Schmidt
Aquarell von Sibylle Buderath
Gedicht von Gisela Munz- Schmidt
Auf der Insel Mainau wird nicht nur der Schönheit und Vielfalt der Pflanzen gehuldigt, sondern durch naturnahe Areale und informative Anlagen wird auch das ökologische Bewusstsein geschärft.
Besonders der Insektenschutz verdient Beachtung! Im Schmetterlingshaus und in Insektenhotels versammeln sich zahlreiche Vertreter der Insektenfamilien.
Für den NABU Überlingen habe ich 2018 eine Art Pamphlet verfasst,
nachdem ich auf den Hortus Insectorum und das Netzwerk von Markus Gastl aufmerksam gemacht wurde.
Weil die Mainau sich auch dem Insektenschutz verschrieben hat, stelle ich es hier ein, ohne Anspruch auf literarische Qualität!
Die Inhalte der Paarreime sind allerdings unbestritten.
DAS INSEKT
Das Insekt
Vor 400 Millionen Jahren, so wurde entdeckt,
lebte bereits das erste Insekt.
Und jetzt müssen wir leider, ohne Fragen,
seinen gewaltigen Rückgang beklagen.
Früher klebte es an Fensterscheiben,
da brauchen wir es längst nicht mehr abzureiben.
Möglicherweise haben
wir es unter Asphalt begraben?
Oder es hat einfach zu viel Glyphosat, Phosphat, Nitrat geschluckt
und das Zeug einfach nicht ausgespuckt?
Mit Blümchen und Bienchen ist es auch nicht weit her,
Monokulturen sind artenleer.
Auch die Gärten mit Schotter, Granit und Kies
sind für das Insekt kein Paradies.
Selbst der fliegende Luftverkehr
macht dem Insekt das Leben schwer.
Zwischen Hochhäusern findet sich auch nicht schnell
ein angemessenes Insektenhotel.
Nicht mal auf dem Balkon den Zwetschgenkuchen
will so ein Insekt noch einmal versuchen.
Kein Tier tanzt dir, summ summ, brumm brumm,
auf deiner Menschennase herum.
Die Leute müssen sich nun wohl bequemen,
Bestäubung mit Pinseln selbst vorzunehmen.
Und die Insektenfresser, fast hätt ich´ s vergessen,
müssen nun halt jetzt was anderes fressen.
Das Insekt, verachtet und verhasst,
hat sich eben nicht angepasst!
Ach Gott, was wird meine Liste lang,
allmählich wird mir um das Insekt doch bang.
Es dämmert mir langsam, und mir wird klar,
das Insekt ist in großer Lebensgefahr.
Und also zitiere ich Einstein hier:
Erst stirbt das Insekt. Dann sterben wir.
Gisela Munz-Schmidt
Die Frau und der Löwe
Zu Staub zerfällt die Welt.
Ins Grab
geht alles Leben hinab.
So lautet das Gesetz.
Doch gibt es Kräfte, die dem widerstehen.
Erinnerung ist eine solche Spur vom Einst ins Jetzt,
und auch das Wort erhält.
Gegen das Fallen und Verlieren steht Liebe auf und überwindet.
Beim Tor lebt‘ eine Frau,
die hatte nur ein einziges Kind,
das liebte sie so sehr,
dass andere sagten,
sie wär‘ vor Liebe blind.
( Wir wissen wohl, wie Liebe blendet,
doch auch, dass sie erkennt.)
Jedoch so kurzen Blicks, wie oft die Leute sind,
wollten sie diese Ansicht gar nicht gelten lassen.
Da irrte eines Tages durch die Straßen und die Gassen
von Überlingen ein Löwe.
Woher? Wohin? Kein Mensch hat‘s je gewusst!
Er lief geradewegs zum Hause jener Frau
und nahm mit großem Maul das vielgeliebte Kind,
als sei es Löwenfutter,
von ihrer Brust.
Die Mutter,
ganz außer sich und offenen Haares,
entriss es ihm.
Da war‘s gerettet,
und der Löwe, vom Löwenmut der Frau geschlagen,
zog knurrend ab mit leerem Magen
und ward nie mehr gesehen.
Den Löwenkopf ließ jene Frau
aus Stein als Angedenken hauen
und diesen Stein ins Haus einbauen.
Das Haus verfiel, ein Spiel der Zeit,
der Löwenkopf, er wurde abgenommen,
ist aber später dann verkommen,
der Stein zu Sand und Staub zerfallen.
Das Wort, das Lied, nimmt Sand und Staub
und macht daraus den Stein, der ewig hält.
Darum wird allen Leuten die Sage von der tapferen Frau erzählt.
Ich glaube wohl, sie soll bedeuten:
Selbst wenn es starke Gegenmächte gibt,
wachsen dem Menschen Kräfte,
wenn er liebt.
Gisela Munz Schmidt
Aus:
Sagenhaftes Überlingen
Owingen Salem Heiligenberg
( Quelle: Theodor Lachmann,
Sagen und Bräuche am Überlinger See)
Erhältlich im Städtischen Museum Überlingen
Horst Müller Überlingen Skizze, Lavierte Tusche
Horst Müller Überlingen , am Mantelhafen Skizze , Lavierte Tusche
Lyrikbildband mit Aquarellen von Sibylle Buderath im Verlag Stadler, Konstanz Abbildung auf dem Umschlag: Überlingen im MorgendunstBirken am Seeufer Aquarell von Sibylle Buderath
Das Gedicht vom Bodensee
Das Gedicht vom Bodensee
Am Bodensee
Wasser und Hügel, der Möwen Flügel.
Nein, nicht nur Natur, Molassefelsen und Ried.
Kunst und Kultur, ein Lied, ein Gedicht.
Rebhänge, Dörfer, Spaziergänge,
der hohen Berge nahes Gesicht.
Kirchen, Städte und Kapellen,
Quellen, Bäche, Strandesstellen,
Narrenhäs und Karbatschenschnellen,
Rummel und Bummel.
Bäume, Wiesen, Windes Spur,
Segel, Schiffe, Boote, Flauten,
Föhn und schöne alte Bauten.
Fremde Fahnen neben vertrauten.
Rote Äpfel, gelbe Birnen, grüne Nüsse.
Der Wellen Fluss. Der Kirschen Küsse.
Des Lebens Genuss, Sanftmut und Kühne.
Der Zeiten und der Schönheit Bühne.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Meine Grenzen
Sammeln,
suchen, staunen und stammeln
am Saum.
Meine Stimme laut und leise
wie der Wellen Schlag und Weise,
meine Grenzen Vogel, Wasser, Baum
und Traum.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Am See
Den Anker lichten,
das Licht verankern.
Träume leben,
Leben träumen.
Gefühle stillen,
Stille fühlen.
In Windes Räumen
Sehnsüchte kühlen.
Zwischen Masten, Seilen und Wellen
Fragen stellen.
Antworten geben.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Blick von Dingelsdorf auf die Birnau Aquarell von Sibylle BuderathDie Pfahlbauten in Uhldingen Aquarell von Sibylle Buderath
Vorgänger
Hier
waren sie Fischer und Bauern,
stampften Körner, hielten Hunde,
legten Kräuter auf die Wunde,
woben ihr raues Gewand,
trugen Ringe und Reifen
an Hals und an Hand,
lernten vergessen und lernten begreifen,
jubeln und trauern,
handeln, tauschen, durch Wälder streifen,
sie siebten,
hämmerten, sammelten, pflückten,
zerlegten Wild, zerstückten
Holz, jagten
und wurden selber getrieben, zögerten, wagten,
hassten, bauten, beteten, liebten
so ähnlich wie wir.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Am Uferpark Überlingen
Wege zum See
Die Wege zum See
sind Wege zum Ich.
Ich erfahre ihn
und dadurch mich.
Er liegt schimmernd vor mir,
ein großer Tiegel.
Ich schmelze ein
in seinen Spiegel.
Ich tauche unter,
und um meine Haut
wächst weiches Wasser
urvertraut.
Dann wandelt er mich,
und ich gehe weiter.
Erklärt unerklärlich
bleibt er mein Begleiter.
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Wege zum See
Überlingen Aquarell von Sibylle Buderath
My Borders
I collect
what I see:
My borders the water,
the hill
and the tree.
I collect
what I find:
My borders your smile,
the wind and the sun,
all the same kind.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Uferpark Überlingen
Meditation
Go to the water
in meditation.
Integration.
A special act
of a deep effect.
It´s purification.
It´s realization.
It´s closing the eye.
It is bliss.
It´s going beyond the what and the why,
it´s like an embrace
of beauty and grace.
It´s unification,
of two fond lovers a kiss.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Rudolf Munz Ölgemälde 2001
A Lake
The world is like a lake.
This bank here I know well.
Of others I hear tell.
It‘ a living place and a grace.
Learning is drop by drop,
understanding is wave by wave.
Full of secrets and relevation.
Full of submission and elevation.
Holding life like in a bowl
as my body is holding my soul.
Gisela Munz-Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Bronze Age Pile Village in Uhldingen (Part) Watercolour by Sibylle Buderath
Ancestors
Here
they were living
catching fish
preparing from raw seeds
their modest dish.
Teaching their children,
loving their wives,
cutting the beams
with their simple knives.
Mowing
and sowing,
praying,
singing and saying,
clinging.
Fighting their enemies with arrow and bow,
living through flow
and living through flood,
together kith and kin
almost like us,
but with redder blood
and with tougher skin.
Gisela Munz- Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Rokokobasilika Birnau
Birnau
...
The sculptor´s tool,
the pious monk´s stool,
craft´s and art´s
measure and rule,
the abbot´s mace,
the bishop´s mitre,
the madonna´s face,
and many a bride´s white lace.
Gisela Munz- Schmidt
From: My Way along Lake Constance
Birnau and Maurach Watercolour by Sibylle Buderath
Stele beim Haslerhof der Familie BischoffApfelblüten , in unserem Garten 2022
Apfelblüten Apfelblüten in dem grünen Kranz der Blätter, rot und weiß und wunderbar. Knospen, die sich öffnen blauem Himmel. Gelbe Staubgefässe. Alle Farben gut und klar. Apfelblüten wie ein Hinweis fernerZeiten. Adam. Eva. Grundgesetze. Fragen. Von Verführung sprechen sie und von Verbannung und dass Blüten ewig Früchte tragen. Gisela Munz-Schmidt
Entlang des Lyrikwegs kommt man am Landbauernhof Hohreute von Simon Martin vorbei, an glücklichen Rindern, Hühnern und Alpakas. Übrigens befindet sich der vorbildlich geführte Hofladen von Bauer Martin in der Römerstraße 30 in Überlingen bei Bambergen.Emil ( oder Egon?) wird liebevoll gefüttert, mit Löwenzahnblüten oder Sonnenwirbeln, wie unsere Freundin Gertrud von der Schwäbischen Alb sie nannte.
Linzgauer Jakobsweg von Wald über Pfullendorf und Owingen nach Überlingen
“Der Linzgauer Jakobsweg ist einer von zahlreichen Jakobswegen, die letztlich in den Camino Frances münden und nach Santiago de Compostela führen.“
Jutta Halder , Bodensee- Linzgau Tourismus e.V.
Genaue ausführliche Beschreibung mit Karte, Fotos und Literaturhinweisen:
bodensee-linzgau.de
AM BODENSEE
Natürlich gibt es unzählig viele schöne Wanderwege am Bodensee und in seinem Hinterland:
zum Beispiel den Hödinger Höhenweg….
Blick über den See auf das Alpsteingebirge vom Hödinger Höhenweg