Wenn die Sonne durch die Nebel bricht, wenn das Licht Trauer, Trübe, Dunkel überwindet, wenn die Wärme ihren Weg durch die Morgenkühle findet, wenn der Glanz dann auf den Wangen einer roten Rose liegt, wenn ein unheilbarer Kranker endlich doch den Tod besiegt, wenn ein heller schöner Falter sich um bunte Blumen wiegt, wenn ein flinker freier Vogel fröhlich zwischen Bäumen fliegt, wünsche ich, dass alles so unverrückbar fest für immer bliebe. Denn das sind die Zeiten, sind die Menschen, Pflanzen und die Tiere, die im Herbst ich liebe.
Gisela Munz-Schmidt Aus Blumen am Weg, Verlag Stadler Konstanz
Die letzte Rose
Niemals und nie ist es die letzte Rose, so wie aber auch immer jede die letzte sein könnte.
Die folgenden Fotos zeigen Aquarelle von Sibylle Buderath mit meinen Gedichten. Irgendwann habe ich dieses kleine Heft zusammengestellt und jetzt wiedergefunden. Die Aquarelle zeigen in Wirklichkeit zartere feinere Farben. Trotzdem glaube ich , dass der Charme sich mitteilt.
1997 erschien unser gemeinsames Rosenbuch. Es wurde großartig im Schloss Salem getauft. Leider ist es inzwischen vergriffen, im Onlinehandel oder antiquarisch aber noch manchmal erhältlich. Ich habe ja schon erzählt, wie wir, Sibylle und ich, auf der Insel Mainau Inspirationen und herrliche Anschauungsschönheiten suchten und fanden, in allen Stadien ihres Blumenlebens.
Auf Seite 20 steht im Rosenbuch ein Gedicht, das heute eine besondere Bedeutung gewinnt. Es basiert auf wirklichen Gesprächen mit einer Kollegin und einem Kollegen des Gymnasiums Sandhausen, mit denen ich befreundet war.
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Frieden
Als vor Jahren ein guter Freund den Garten neu anlegte und mich fragte, welche Blume er denn solle pflanzen, und schwer mir war die Wahl, da fiel mir ein, dass einmal eine Frau erzählte, wie sie des Nachts bei klarem Himmel unzählige Sterne sah auf einem Hügel liegend und unter ihr die Stadt der Städte, die in sich birgt und trägt und hält die Heiligtümer unserer Welt, da wusst ich: Eine Rose.
Sie heißt Shalom, ist rot und schön, und hat den Namen, der uns Menschen fehlt.
Gisela Munz-Schmidt Aus: Rosen am Weg
Auch Zuneigung drückt die Rose aus:
Botschaft
Die Rose offenbart, was ich dir sagen will. Was ich mit Worten hilflos such, spricht sie vollendet aus und still.
Gisela Munz-Schmidt Aus: Rosen am Weg
Überhaupt bewirken die Rosen Gefühle:
Rosen bauen Brücken, trocknen Tränen, bitten um Verzeihung,
sie lächeln und lachen
für dich.
Natürlich können sie auch überraschen, schmeicheln, erweichen, verführen, bezaubern, rühren…