Lyrik vom Bodensee

Kategorie: Gedichte verschiedener Themen

Maria

Heute, an Mariä Lichtmess, will ich mich Maria widmen. Ich beschäftige mich zur Zeit unter anderem mit der Mondsichelmadonna oder auch Strahlenkranzmadonna, denn ich lebe im Bodenseeraum in einer kulturkatholisch geprägten Gegend mit zahlreichen Kunstschätzen, welche die Mutter von Jesus darstellen.
In unserem Winter-und Weihnachtsbuch ( mit Aquarellen von Sibylle Buderath im Verlag Stadler Konstanz) steht mein Gedicht in etwas geänderter Fassung:

Maria

Wer bist du? Niemand weiß es genau.
Mutter. Göttin. Frau.

Du hast dein Kind auf die Welt gebracht
unter Schmerzen wie wir. Licht in die Nacht.

Wir sehen dich wieder übergroß,
Pietà, den gekreuzigten Sohn auf dem Schoß.

In Mandorla und Rosenkranz
wirst du verehrt im Kerzenglanz.

Deine Farben sind uns von jeher vertraut.
Vergangen bist du und ewig. Glatt bleibt deine Haut.

Du hast gelebt, geliebt, gelitten, gebüßt.
Maria. Sei mir gegrüßt.

Gisela Munz-Schmidt

Rosenkranzaltar in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Owingen:


Foto aus: Hermann Keller Norbert Zysk , Pfarrei Owingen und Billafingen, 2001

Als Mondsichel- oder Strahlenkranzmadonna wird in der christlichen Ikonographie ein Marienbildnis bezeichnet, das durch die Beschreibung der apokalyptischen Frau in der Offenbarung des Johannes geprägt ist. Die Mutter Gottes steht auf einer Mondsichel, die manchmal auch von einer Schlange umwunden ist, hält meistens das Jesuskind auf dem linken Arm und in der Rechten oft ein Zepter.

Offenbarung 12: ( Übersetzung Martin Luther)

„Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.“

Chat GPT – bitte übernehmen Sie!

Sonne steigt empor.
Ein neuer Tag beginnt.
Guten Morgen, Welt!

Haiku, Chat GPT


Rambler Rose Goldfinch

Das Foto habe ich aber selbst heute morgen, 17. Juni 2023, in unserem Garten gemacht.

Gisela Munz-Schmidt

Unser Sohn Georg hat Chat GPT aufgefordert, Haikus über das Thema „Gisela und ich“ zu schreiben.

Hier eine Auswahl:

Gisela und ich,
Ein harmonisches Duett,
ChatGPT als Freund.

Gisela fragt viel,
ChatGPT gibt kluge Sicht.
Gemeinsam stark.

Giselas Neugier,
Chat GPT gibt Perspektive,
Ein Erkenntnisfluss.

Giselas Fragen,
ChatGPT gibt Antworten,
Wissen wird geteilt.

Gisela und ich,
Zusammen in digitaler Welt,
ChatGPT als Begleiter.

Giselas Gedanken,
Mit ChatGPT vereint,
Weisheit entfaltet.


Na dann!!!!!!
Haikus lasse ich in Zukunft nur noch von ChatGPT entwerfen, Sonette schreibe ich noch selbst.

Dazwischen

Marita Hornberger Weitblick 2005 Acryl auf Leinwand
Ja, es ist wahr.
Schutz und Gefahr.
Die Sonne und die See.
Wonne und Weh.
Ohnmacht und Macht.
Tag und Nacht.
Und dazwischen?
Ich.
Wir.
Irrfahrt.
Heimfahrt.
Odysee.

Gisela Munz-Schmidt

Das Optimum liegt nicht immer im Extrem.

Lothar Hüther

Bild: Marita Hornberger , Text: Gisela Munz-Schmidt

Das Wort

Zutritt verboten

Erkenntnis erlaubt

Foto: Dr. Werner Schmidt

Das Wort

“Es ist das Tor, durch das du schreitest…“

Das Wort ist der Klang,

den du verstehst, erfasst, begreifst ,

mit dem du lebst, an dem du reifst.

Das Wort ist Gesang.

Das Wort ist die Hand und gleicht der Tat.

Es ist das Pferd, auf dem du reitest.

Es ist das Brett, auf dem du gleitest.

Das Wort ist Bekenntnis, Geständnis, Verrat.

Das Wort ist Verstand und Dummheit zugleich.

Es ist arm. Es ist reich.

Es ist Verlust und ist eine Gabe.

Das Wort ist der Bote und ist der Träger.

Es ist das Opfer und ist der Schläger.

Es ist Würde und Wonne und Gut und Habe.

Gisela Munz-Schmidt

Aus: Sonette

Dieses Gedicht durfte ich groß an die Wand des Aufenthaltsraumes im Staufer-Gymnasium Pfullendorf schreiben.

Weitere Variationen über das Wort liegen in kalligraphischen Versuchen vor:

,

Foto: Dr. Werner Schmidt

Wunsch

Am liebsten schriebe ich
in Klängen nur und Zeichen.
Die weichen Wörter nähme ich
und sagte sie mit halbgeschlossenen Augen
und fühlte Kräfte unter ihnen taugen
und Farben sängen drüber hin,
und endlich wüsste ich, wer du bist, wer ich bin.
Und ich verstände endlich, was das ist: Die Liebe.

Gisela Munz-Schmidt
Aus: Gedichte gegen Gewalt

Mensch und Roboter

Unser ( leider nicht immer funktionierender) Saugroboter
ROBBIE
Roboter und Mensch

Dies sind Reime, kein Gedicht.
Was kann so ein Roboter?
Und was kann er nicht?

Unser Roboter saugt Staub.
Ich spreche mit ihm, doch er stellt sich taub.
Es wäre wirklich nützlich gewesen,
hätte ich die Gebrauchsanleitung durchgelesen!
Doch wenn er arbeitet, muss ich mich nicht bücken,
und wenn er saugt, zu meinem Entzücken,
und alles ist sauber, so wie im Schlaf,
dann wird er gelobt:“ Gut gemacht,  Robbie, brav!“

Ein Roboter ist des Menschen Ersatz.
Zunehmend übernimmt er seinen Platz.
Für manchen Menschen wird er zum Schatz.

Geht das nicht zu weit? Bringt das nicht mit
einen ungeheuerlichen Grenzübertritt?

Unser Nachbar Peter hat beobachtet,
wie Kinder den Mähroboter 
vom Rasen gegenüber
streicheln...

Gisela Munz-Schmidt