Haiku Lyrik entspringt einer jahrhundertealten japanischen Tradition.
Ich habe die Variante mit
5 Silben
7 Silben
5 Silben
gewählt.
Warum so streng?
Meine eigene Haiku Sammlung ist durch die Betrachtung von Blumen inspiriert, und Blüten sind auch gesetzmäßig aufgebaut!
SONETT
Ich schreibe auch oft Sonette.
Das ist eine strenge europäische Gedichtform, die aus dem Italien des 13. Jahrhundert stammt, mit vorgegebenen Regeln, die in den verschiedenen europäischen Ländern unterschiedlich ausgeprägt waren.
Eine Wissenschaft für sich!
In meiner Lyrik finden sich noch 14 Zeilen, also zwei Quartette (mit dem Reimschema abba cddc )und zwei Terzette ( mit variierenden Reimen( efe fef) * alles andere- Silbenzahl und Metrik – handhabe ich frei.
Ich lese mir einfach , wenn ich ein Gedicht geschrieben habe, meine Zeilen laut vor, und dann bestimme ich, ob es stimmt!
* Zum Beispiel beim Gedicht Gehen und Verstehen
REIM
Reime sind Verse sind Gedichte.
Lyrik ist Poesie und braucht keine Reime.
Das weiß ich wohl,
aber ich bin reimverliebt!
(Siehe mein Gedicht Ich mag den Reim)
Das hat sicher mit meinem Weltverständnis zu tun :
Wiederholungen in Varianten kommen so häufig vor in der Natur und im Leben, so dass mir eine Übertragung in Sprache total organisch vorkommt.
In Gedichte gegen Gewalt habe ich eine Art Ghaselen geschrieben, eine alte arabische und persische Gedichtform, die einen einzigen Reim alternierend wiederholt, mit faszinierender eindringlicher beschwörender Wirkung.
Ein Ghasel besteht also aus einer Folge von jeweils zwei Verszeilen, deren zweite Zeile immer den im ersten Vers angewandten Reim hat.
Ein Beispiel:
Trost Ich halte deine Schmerzen in mir aus und sing so lang, bis deine Wunde heilt. Inzwischen bauen andere ein Haus. Solange sing ich, bis die Wunde heilt. Ich binde aus vergessnen Blumen einen Strauß und singe lange, bis die Wunde heilt. Auch wenn die anderen hasten, und ein jeder eilt: Ich bin geduldig, und ich sing so lang, bis deine Wunde heilt. Gisela Munz-Schmidt Ghasel Aus: Gedichte gegen Gewalt
Schon als kleines Mädchen, seit ich denken kann, habe ich in Liedern oder Versen auf ein Reimwort gewartet und mich gefreut, wenn es kam.
Im Leben gibt es Gesetze!
Die Welt hat eine Ordnung!
Erwartungen werden erfüllt!
Das fühlte ich, und es war wahr.
Ich wusste noch nicht, dass Gesetze gebrochen werden, Ordnung zu Chaos werden kann und Erwartungen sich nicht erfüllen.
Jetzt bin ich schon alt, aber unbeirrt stehe ich fest zum Reim.
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