Der mittelalterliche Ritter Albero von Bodman war in einem Kreuzzug in türkische Gefangenschaft geraten. Da er seinem christlichen Glauben nicht abschwören wollte, wurde er jahrelang festgehalten. Er sehnte sich nach seiner Heimat Hohenbodman.
Sehnsucht nach Heimat,
was bedeutet das?
Sehnsucht nach Kindheit, Geborgenheit,
nach Unbefangenheit,
nach Spielen im Wald, im Feld, im Gras,
nach Singen und Lachen und Stromern und Schweifen,
mit Hunden und Pferden die Gegend durchstreifen,
Sehnsucht nach Freude und Spaß.
Nach Verstecken
und Entdecken.
Nach Springen und Ringen und Toben,
nach Kräfteerproben!
Und nicht zu vergessen:
Nach Lieblingsessen!
Nach dem Duft der Kindheit und nach Gerüchen
in Stuben und Ställen und Kellern und Küchen.
Nach vertrauten Lauten, geteilten Geheimnissen,
nach Lernen, Erfahren und Hören und Wissen.
Sehnsucht nach Freunden und Kameraden,
nach Mutter und Vater und allen Lieben,
der ersten, der letzten, der großen,
nach Umarmungen, nach Küssen und Schmusen und Kosen…
Wie durch ein Wunder, mit göttlicher Hilfe, konnte er heimkommen. Sein Wiedersehensglück müssen wir uns vorstellen. Vielleicht ist er auf die Knie gesunken und hat den Boden geküsst.
Als Dank hat er die Kapelle Maria im Stein gestiftet, weil er da seine Burg zum ersten Mal wiedersah.
1217 starb er in seiner geliebten Heimat.
Hier können wir seiner Sehnsucht nachspüren.
Gisela Munz-Schmidt
Wilderich Graf Bodman schrieb mir auf meine Nachfrage:
„Leider haben wir keine Unterlagen über diesen Namensträger, der der Überlieferung nach die Kapelle Maria im Stein gestiftet hat. In unserer Stammtafel wird ein Albero de Podeme genannt, der 1213 auf einer Urkunde des Stauferkönigs Friedrich II. als Zeuge aufgeführt ist. Sein Sohn, der angeblich 1217(?) verstorbene Albero de Bodemin, hat nach einer Salemer Urkunde 1217 dem Kloster einen Weinberg bei Überlingen übergeben, weil er sich einem Kreuzzug angeschlossen hat. Im Zusammenhang mit diesen Familienmitgliedern können Sie gerne das Stammwappen mit den drei Lindenblättern aufnehmen.“
Wappen von 1340 in Hohenbodman steht die tausendjährige Linde, daher wohl die drei Lindenblätter im Wappen derer von und zu Bodman
Quellen: Gedenktafel Maria im Stein
Broschüre Lippertsreute Maria im Stein, Regensburg 2000 S.4
Unten: Wegtafel mit Informationen zu Maria im Stein als Wallfahrtsort
Eine Insel, hoch geehrt,
Augia, all ihrer Ehren wert.
Reichenau
Die ganze Insel
ein großer Garten.
Doch ich suche immer bloß
das Klostergärtle
an der alten Mauer
mit den Minze
und der Eberraute
und der Weinraute
und der schönen gallischen Ros‘.
Gisela Munz-Schmidt
Walafrid Strabo, der seit 825 Mönch des Benediktinerklosters auf der Reichenau war, beschrieb die Rose Anno 827 so:
…Flor ihrer purpurnen Blüte,
die allen Schmuck der Gewächse
Alsbald an Kraft und Duft, wie man sagt, so weit überstrahlte,
Dass man mit Recht als die Blume der Blumen sie hält und erkläret.
Natürlich hat Walafrid lateinisch geschrieben:
Nun fehlt noch ein Bild einer gallischen Ros: Meine schöne Tuscany Superb gehört auch zur Familie!
Übrigens wird der Klostergarten für das Jubiläumsjahr 2024 neu und groß angelegt, und hoffentlich vergessen die Gartengestalter die Rose nicht!
Stahlstich von Corradi, Ausschnitt, Titel von Sagenhaftes, Gedichte um alte Sagen von Gisela Munz-Schmidt
Nach der Sammlung von Theodor Lachmann, Sagen und Bräuche am Überlinger See
Mehr über Sagen findet sich bei den Themen: Burgen und Sagen
Sonne steigt empor.
Ein neuer Tag beginnt.
Guten Morgen, Welt!
Haiku, Chat GPT
Rambler Rose Goldfinch
Das Foto habe ich aber selbst heute morgen, 17. Juni 2023, in unserem Garten gemacht.
Gisela Munz-Schmidt
Unser Sohn Georg hat Chat GPT aufgefordert, Haikus über das Thema „Gisela und ich“ zu schreiben.
Hier eine Auswahl:
Gisela und ich,
Ein harmonisches Duett,
ChatGPT als Freund.
Gisela fragt viel,
ChatGPT gibt kluge Sicht.
Gemeinsam stark.
Giselas Neugier,
Chat GPT gibt Perspektive,
Ein Erkenntnisfluss.
Giselas Fragen,
ChatGPT gibt Antworten,
Wissen wird geteilt.
Gisela und ich,
Zusammen in digitaler Welt,
ChatGPT als Begleiter.
Giselas Gedanken,
Mit ChatGPT vereint,
Weisheit entfaltet.
Na dann!!!!!!
Haikus lasse ich in Zukunft nur noch von ChatGPT entwerfen, Sonette schreibe ich noch selbst.
Unsere Hände
Ich sehe eine Hand, seh´, wie sie sucht.
Sie tastet über Ecken, Kanten, Bogen,
als wäre sie von Grenzen angezogen,
voll Unrast, wie ein irrer Geist, verflucht.
Ich blicke stumm auf meine Hände.
Was haben sie getan, was unterlassen!
In ihnen liegt mein Tun, mein Lieben und mein Hassen.
Es ist, als ob mein Leben ich in ihnen fände.
Alle Vergangenheiten fließen durch die Poren,
was wir erstrebten und was wir verspielten,
was wir gewonnen haben und was wir verloren.
Und unsere Hände, sie begriffen, wenn wir fühlten, wenn wir zielten!
Oft leben wir getrennt, einsame Toren.
Wie wäre es, wenn wir uns an den Händen hielten?
Gisela Munz-Schmidt
Aus: Sonette
Alabasterfigur Diskuswerfer, Teilansicht
Porzellanfigur T. v. Waldenfels, Teilansicht
Ufer
Ufer ist das, was trennt.
Ufer ist das, was verbindet.
Und so ist das Ufer jenes Stück Land,
das ist wie das Wort.
Und die Hand.
Gisela Munz-Schmidt
Aus dem Lyrikbildband Wege zum See, Verlag Stadler, Konstanz
Auf Kommando drücken,rücken,
in Vierergruppen
schieben, wuppen,
hoch das kranzgeschmückte Holz!
Der Zimmerergilde ganzer Stolz!
Unser Applaus ist euer Lohn,
und die Erquickung wartet schon.
Das Brauchtum weiht den Maien ein,
begleitet vom Musikverein.
Gisela Munz-Schmidt
Einen herzlichen Gruß sende ich heute an alle meine Leserinnen und Leser auf der ganzen Welt, die seit einem Jahr meine Homepage besuchen und hoffentlich dabei Freude, Mitgefühl, Kunstgenuss und Erbauung verspüren und mit mir auf Gedankenreise gehen auf vergnüglichen oder nachdenklich stimmenden Wegen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich auf diese Weise meine Gedanken und auch die Bilder befreundeter oder verwandter Künstlerinnen und Künstler mitteilen kann!
World Wide Web ist keine Floskel: die Tausenden Besucherinnen und Besucher meiner Website kommen aus vielen Ländern der Welt:
Nach Häufigkeit zähle ich auf: Germany, United States, China, Netherlands, Austria, Switzerland, France, Russia, Afghanistan, Philippines, Egypt, Denmark, Malaysia, Chile, Belgium, Iran, Hungary, Luxembourg, Belarus.
Also gehen herzliche Grüße und gute Wünsche in alle Welt!
Frohe Ostern und: Bitte bleiben Sie mir gewogen!
Gisela Munz-Schmidt
Hast du‘ s gesehen?
Es blühen die Zärtlichen, Zarten!
Vorbei alles Warten.
Sonne wächst aus dem Garten.
Gisela Munz-Schmidt
Aquarell von Sibylle Buderath Aus dem Lyrikbildband Wege zum See, Verlag Stadler Konstanz
Frühling am See
Der Frühling kam fast über Nacht,
vertraut, ersehnt,
und schaut und lehnt
am Wiesenrand,
am Gartentor,
und alles steht in vollem Flor
und blüht in heller Pracht.
Die Welt kommt mir verändert vor,
verwandelt See und Land.
Der Frühling ist ein Zauberer.
Er herrscht mit leichter Hand.
Gisela Munz-Schmidt
Aus dem Lyrikbildband Wege zum See
Aquarell von Sibylle Buderath Veilchen 2016 16×20 cm
Frühlingsblumen blühen
Die Tage werden wärmer.
Aus Tieren und aus Menschen werden Schwärmer.
Himmelsschlüssel auf den Wiesen,
Tuffs und Horste roter Tulpen,
die in allen Gärten sprießen,
bunte Primeln, Osterglocken,
wie ins Weite, Freie sie Dich locken,
an geheim gehaltenen Stellen
blühen weiche Küchenschellen,
Mauern blauer Blütenkissen,
Beete gelber Prachtnarzissen,
Veilchen heben´ s Köpfchen aus den Grasverstecken,
und wie selbst die kleinsten Gänseblümchen
sich dem Licht zustrecken,
wie sie glühen und wie sie sich recken -
Die Tage werden länger.
Aus Tieren und aus Menschen werden Sänger.
Gisela Munz-Schmidt
Aus dem Lyrikbildband Blumen am Weg, Verlag Stadler Konstanz
„Wenn du mit einem Fuß auf sieben Gänseblümchen treten kannst, dann ist Frühling.“ Deutsches Sprichwort
“When you can tread on nine daisies at once, spring has come.“
English Proverb
Aquarell von Sibylle Buderath Aus dem Lyrikbildband Blumen am Weg, Verlag Stadler Konstanz
Gänseblümchen
Erinnere dich:
Die Welt war voller Schnee.
Aber alles
weggeschmolzen,
fortgeweht
und aufgetaut
und nun sehen wir,
entzückend und vertraut,
diese
süßen kleinen Augensternchen
auf der grünen Wiese.
Gisela Munz-Schmidt
Willst du dich am Ganzen erquicken,
so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.
Johann Wolfgang von Goethe
Man sollte alle Tage ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn es möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.
Johann Wolfgang von Goethe
Macht die Liebe, die Kunst jegliches Kleine doch groß.