Gehen und Verstehen Wie hätt‘ ich das gebraucht: mich ganz versenken. Kein Überlegen und kein Zögern und kein Denken. Wie gerne wär‘ ich auf den Grund hinabgetaucht. Wie gerne wär‘ ich einfach abgeschwebt, wär‘ wie ein Vogel losgezogen und wäre einfach abgehoben. Wie gerne hätt‘ ich unbewusst gelebt. Zu leben ist ganz anders, als ich dachte. Ich kann nur gehen, Schritt für Schritt, und nur erweitern, wo ich einen Anfang machte. Ich muss erfahren, wo ich lief und wo ich glitt, ausloten, wann ich weinte, wann ich lachte, denn mein Verstand und meine Füße müssen mit. Gisela Munz-Schmidt Sonett Aus: Kleine Gedichte - Große Gefühle
Fortschritt Ihr, meine Träume, steht alle Spalier! Lasst mich durch euch gehen, zuerst mit tastenden Füßen, dann sicheren Schritts, in die Wirklichkeit. Gisela Munz-Schmidt Aus: Kleine Gedichte - Große Gefühle
Hoffnung
Wie ein Goldwäscher siebe ich Wörter aus dem Sand. Ein Nugget. Ein Klümpchen Hoffnung, es wäre die Wahrheit. Gisela Munz-Schmidt
Gelassenheit
Tu doch den Wörtern nicht - so wie nichts und wie niemandem - Gewalt an: Sie stellen sich ein, so wie Wind sich fügt um ein Blatt oder wie Wasser, das ruhig und lächelnd spielt an Gestein. Gisela Munz -Schmidt
Was mir wichtig ist Blumensträuße aus einem Garten. Spaziergänge zu jeder Jahreszeit. Menschen und Liebenswürdigkeit. Überraschungsfahrten. Das Wirken großer Bäume. Alte und neue Reime. Saaten, Sprösslinge, Keime. Das Wachsen in Träume. Am Himmel die Sterne. Hier die Farben. Nähe und Ferne. Verheilte Narben. Früchte und Garben. Und dass ich zu leben lerne. Gisela Munz-Schmidt Sonett
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